Hexenjagd


 Salem, Massachusetts, im Jahr 1692. Gemeindepfarrer Parris überrascht eine Gruppe junger Mädchen im Wald, halb nackt um ein Feuer tanzend. Ausgerechnet seine Tochter Betty und seine Nichte Abigail haben an dem nächtlichen Treiben teilgenommen.Am nächsten Morgen ist Betty krank, hysterisch, jenseitig – worauf in der streng puritanischen Gemeinde die Angst wächst, Hexerei könne im Spiel sein. Man zieht den Exorzisten John Hale hinzu, der schnell Schauerliches entdeckt: In Salem geht der Teufel um! Und die Mädchen, angeführt von Abigail, wissen, mit wem er im Bunde steht.Ein Gericht wird einberufen, um die Stadt vom Bösen zu reinigen. Doch mit den Mädchen als exklusiven Zeuginnen nehmen die Beschuldigungen schnell überhand. Jeder ist potenziell verdächtig. Allein John Proctor, dessen Frau zu den Angeklagten zählt, behauptet steif und fest, es gehe nicht um Hexerei, sondern um niedere Rache. Seine frühere Affäre mit Abigail und die Zurückweisung, die das Mädchen durch ihn erfahren habe, seien der Grund für den infamen Vernichtungsfeldzug. 
 »Hexenjagd« beruht auf historischen Hexenprozessen in Salem, zugleich gelingt Arthur Miller eine zeitlose Parabel über die Mechanik einer Massen- und Verfolgungshysterie, ein Lehrstück über die fatale Verquickung von Pubertät und Aushebelung des Rechtsstaats. Regisseur Evgeny Titov studierte Schauspiel in St. Petersburg und Regie am Max Reinhardt Seminar in Wien und machte mit seinen ebenso präzisen wie expressiven Arbeiten auf sich aufmerksam. Die erste Inzenierung Titovs in Düsseldorf ist die 37. und gleichzeitig letzte Premiere der ersten Spielzeit unter Wilfried Schulz.